Entscheiden Sie sich in Ihrem Unternehmen für Arbeitnehmerüberlassung, müssen Sie einige Rechte & Pflichten als Entleiher beachten. Wenn Sie alles richtig machen, kann Ihr Betrieb enorm von Mitarbeitern in Zeitarbeit profitieren. In diesem Artikel befassen wir uns mit allen wichtigen Themen rund um Arbeitnehmerüberlassung bzw. Leiharbeit: Gesetzen, Vorteile für Arbeitgeber & Tipps für die Verwaltung.
Arbeitnehmerüberlassungsgesetz: Das Wichtigste zusammengefasst
Entscheiden Sie sich dafür, die Dienste einer Zeitarbeitsagentur in Anspruch zu nehmen, schreibt das Arbeitnehmerüberlassungsgesetz – kurz AÜG – einige Grundlagen vor.
- Gleichstellungsgrundsatz: Für Mitarbeiter in Zeitarbeit müssen vergleichbare Arbeitsbedingungen wie für Stammmitarbeiter gelten und die Vergütung muss ebenfalls angemessen sein.
- Mindestlohn & Equal Pay: Zeit- und Leiharbeiter haben Anspruch auf den verbindlichen Mindestlohn. Nach spätestens 9 Monaten (oder spätestens 15 Monaten, bei entsprechenden Tarifverträgen) muss das Gehalt an das der Stammbelegschaft angepasst werden. Bei einer Unterbrechung von 3 Monaten und einem Tag wird die Frist wieder neu gestartet.
- Höchstüberlassungsdauer: Bei Arbeitnehmerüberlassung darf das Arbeitsverhältnis nicht länger als 18 Monate dauern, ausgenommen sind entsprechende Tarifverträge und Betriebsvereinbarungen. Auch hier gilt die 3-Monate-Regel für Unterbrechungen.
- Streik: Zeit- und Leiharbeiter dürfen nicht als sogenannte „Streichbrecher“ (Ersatz für streikendes Personal) eingesetzt werden.
- Kettenüberlassung: Als Entleiher dürfen Sie Mitarbeiter in Zeitarbeit nicht weiterverleihen.
Das Bundesministerium der Justiz und das Bundesamt für Justiz stellen das vollständige AÜG online bereit.
Welche Vorteile hat Leiharbeit für Arbeitgeber?
Bevor wir Vorteile von Leiharbeit für Arbeitgeber nennen können, müssen wir zuerst eine andere Frage beantworten: Wann ist Arbeitnehmerüberlassung sinnvoll?
Am häufigsten wird Arbeitnehmerüberlassung von Unternehmen in fertigenden Branchen wie Metall, Elektro, Automotive, Verkehr und Logistik in Anspruch genommen. Gründe sind meist (zeitlich begrenzter) Personal- und Fachkräftemangel durch eine erhöhte Auftragslage und/oder Ausfälle. Nicht sinnvoll ist der Einsatz von Leiharbeitern, um einen langfristigen Personalmangel abzudecken. Hier sollte auf nachhaltige Recruiting-Strategien zurückgegriffen werden, da der ständige Wechsel von Arbeitskräften in derselben Position zu viel Zeit und Ressourcen für die Einarbeitung in Anspruch nimmt. Mitarbeiter in Zeitarbeit werden vorwiegend angestellt, um vorübergehende Produktions- und Arbeitsspitzen zu überbrücken. Aber auch die Vertretung von Mitarbeitern, etwa bei Elternzeit und Mutterschaftsurlaub, ist möglich.
In diesen Fällen ist der Einsatz von Leiharbeitern sinnvoll und es ergeben sich Vorteile für Arbeitgeber:
- Flexibel einsetzbare Fachkräfte: Zeit- und Leiharbeiter bringen frischen Wind und neue Perspektiven in Ihren Betrieb, da sie in der Regel bereits bei mehreren Unternehmen in der Branche tätig waren. So überstehen Sie saisonale Peaks nicht nur reibungslos, sondern können auch neue Einsichten von Leiharbeitern gewinnen.
- Reibungslose Vertretung: Ausfälle im Unternehmen können jederzeit auftreten. Egal ob bei Krankheit, Familiengründung, Weiterbildung oder aus sonstigen Gründen – Zeit- und Leiharbeiter vertreten Ihre Stammmitarbeiter ganz unkompliziert.
- Ressourcen- & zeitsparend: Der Recruiting-Aufwand fällt in der Regel weg, da die Zeitarbeitsagentur sich um die Auswahl geeigneter Mitarbeiter kümmert und meist auf einen bestehenden Kandidatenpool zurückgreifen kann. Zudem übernimmt das entsendende Unternehmen alle zusätzlichen Kosten, die durch Urlaub oder Krankheit des Leiharbeiters anfallen.
Tipps zu Zeiterfassung bei Zeitarbeit
Jedes Unternehmen muss seinen Mitarbeitern ein System zur Zeiterfassung zur Verfügung stellen, auch bei Zeitarbeit. Dabei müssen vertraglich festgelegte Regelungen zu Arbeitszeiten eingehalten werden und alle Krankheits- und Urlaubstage erfasst werden. Alle diese Informationen müssen zudem an das entsendende Unternehmen weitergeleitet werden. Eine flexibel anpassbares System zur digitalen Zeiterfassung erleichtert Ihnen die Integration von Zeit- und Leiharbeitern Ihren Verwaltungsprozess.
Mit TimeChimp können Sie ganz einfach Verträge erstellen und eine maximale Stundenanzahl pro Tag und Woche für Ihre Mitarbeiter in Zeitarbeit festlegen, die Berechnung von Zuschlägen regeln und die Zeiterfassung damit verknüpfen. So werden Überstunden und Zuschläge automatisch erfasst und zur Abrechnung hinzugefügt. Diese Stundenübersicht inklusive Abwesenheiten, Zuschläge für Schichtarbeit oder Überstunden können Sie im Handumdrehen via E-Mail oder ein praktisches Kundenportal mit der Zeitarbeitsagentur teilen.
Zeiterfassung für entsendende Unternehmen
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