In der heutigen Kaffeepause unterhalten wir uns mit dem DACH-Team: Nadja Eder (SEO Content Marketer) und Dirk Muschol (Customer Success Manager). Schnapp dir ein Heißgetränk deiner Wahl und entdecke die geschäftlichen und kulturellen Unterschiede zwischen Niederländern und Deutschen!
Nadja Eder – SEO Content Marketer DACH
- Wohnt in Amsterdam
- Aus Graz, Österreich
- 25 Jahre alt
- Trinkt ihren Kaffee schwarz, oder bei sommerlichen Temperaturen mit Eis und Hafermilch.
Dirk Muschol – Customer Success Manager Benelux & DACH
- Wohnt in Zandvoort
- Aus Monschau, Deutschland
- 33 Jahre alt
- Hat den perfekten Flat White in einem Café in der Nähe des Bahnhofs Zandvoort entdeckt.
Wie seid ihr in die Niederlande und zu TimeChimp gekommen?
Nadja kam 2021 in die Niederlande, um ein Praktikum während ihres FH-Studiums im Bereich Journalismus und PR zu absolvieren. „Nach meinem sechsmonatigen SEO-Praktikum bei einer internationalen Personalvermittlung in der Nähe von Amsterdam habe ich ein Jobangebot als SEO-Copywriter bekommen und bin dann hier geblieben. Das ging für ein Jahr, aber ich wollte irgendwann mehr als nur SEO-Texte schreiben. Zu dieser Zeit hat mich Fred (unser CEO) über LinkedIn kontaktiert und gefragt, ob ich an einem Job bei TimeChimp interessiert wäre.“ Das war im Sommer 2022 und seit Oktober ist Nadja Teil des TimeChimp-Teams.
Mit 22 Jahren zog Dirk für ein 2,5-jähriges Business-Management-Studienprogramm nach Vlissingen: „Dort habe ich meine Liebe zur Nordsee entdeckt, die mich wirklich an die Niederlande gebunden hat. Ich habe für verschiedene Unternehmen im Community Management, Kundenservice und Account Management gearbeitet. Außerdem war ich eine Zeit lang als Surflehrer tätig. Im Oktober 2022 hatte ich dann mein erstes Gespräch bei TimeChimp. Es hat sofort gepasst und die Atmosphäre im Büro fühlte sich gut an, also habe ich als Customer Success Manager angefangen.“
Was ist so besonders am deutschen Markt und welche Chancen gibt es für ein niederländisches Unternehmen wie TimeChimp?
Nadja erklärt, dass der Eintritt in den deutschen Markt mehr als nur Übersetzungsarbeit ist: „In Deutschland gibt es zum Beispiel bestimmte gesetzliche Anforderungen bei der Rechnungsstellung und viele weitere Dinge, die etwas anders geregelt sind. Aber ich denke, dass wir gute Chancen auf dem deutschen Markt haben, da Zeiterfassung dort oft noch in Excel erledigt wird. Die Herausforderung wird allerdings darin bestehen, deutsche Kunden von unserer digitalen Lösung zu überzugehen. Im Moment arbeiten wir daran, den Tone of Voice zu verfeinern und unsere Kommunikationsstrategie zu schärfen.“ Für Nadja stellt ihre österreichische Herkunft kein Problem dar. Sie fügt hinzu: „Natürlich gibt es Unterschiede zwischen Österreich und Deutschland, aber wir sprechen immer noch dieselbe Sprache. Man kann die Beziehung ein wenig mit der von Geschwistern vergleichen: beide haben ihre individuelle Persönlichkeit, aber ein ähnliches Umfeld prägt sie.“
Dirk teilt aus seiner Erfahrung mit, dass es enorm große Chancen auf dem deutschen Markt gibt: „Im Vergleich zu den Niederlanden hinkt Deutschland in Sachen Digitalisierung etwas hinter den Niederlanden her. Das sieht man zum Beispiel beim kontaktlosen Bezahlen oder der Nutzung von Apps und Software statt Excel. In Kundengesprächen erhalte ich oft als erste Reaktion: ‚Excel funktioniert ja gut, warum sollten wir umsteigen?‘ Hier ist es unsere Herausforderung, deutsche Unternehmen von TimeChimps digitalen Lösungen zu überzeugen.“
Was sind die Ambitionen von TimeChimp für Deutschland?
In Bezug auf die Erfolgserwartungen für TimeChimp Deutschland zitiert Nadja unseren Head of Commerce, Luuk: „Wir wollen die beste und beliebteste Zeiterfassungssoftware in Deutschland werden.“ Es mangelt also definitiv nicht an Ehrgeiz. Das bedeutet einen arbeitsreichen Sommer für Nadja: „Ich habe nach mehr Herausforderung im Job gesucht und genau das habe ich bekommen. (lacht) Wir arbeiten derzeit an unserer Positionierung und an der Optimierungen der deutschen Website, um alles an einen verfeinerten Sprachstil für unsere Zielgruppe anzupassen.“
Dirk fügt hinzu: „Als Customer Success Manager wollen wir natürlich von Anfang an eine starke Beziehung zu unseren Neukunden in Deutschland aufbauen. Wir möchten ihr Vertrauen gewinnen. Allerdings sind wir ein niederländisches Unternehmen und wissen, dass Deutsche lieber mit anderen Deutschen Geschäfte machen. Wir werden uns also mit einem hervorragenden Produkt und exzellentem Kundenservice beweisen müssen.“
Was ist der größte Unterschied zwischen Niederländern und Deutschen?
Dirk spricht fließend Niederländisch und arbeitet deshalb auch im niederländischen Customer Success Team. Er berichtet, dass er bei TimeChimp aber bereits Erfahrungen mit einer kleinen deutschen Kundengruppe sammelt. Was fällt Dirk in der Kommunikation mit Niederländern und Deutschen auf?„Viele Fragen sind natürlich ähnlich, aber Deutsche sind im Allgemeinen formeller. Zum Beispiel sind die Textnachrichten deutscher Kunden oft viel länger. Bei Telefonaten liegt der Fokus bei beiden Gruppen auf den Funktionen des Tools. Allerdings ist der informelle Teil des Gesprächs bei Deutschen im Allgemeinen kürzer, während man mit Niederländern manchmal ein paar Minuten über Privates spricht.“
Nadja merkt an, dass sich auch die Kultur am Arbeitsplatz stark unterscheidet. „Die Hierarchie in einem deutschen Büro ist viel strenger als in den Niederlanden. Und ich denke, dass Österreich in dieser Hinsicht sogar noch etwas konservativer ist als Deutschland. Das bedeutet jedoch nicht, dass es hier in den Niederlanden keine Hierarchie gibt. Aber kann ich problemlos mit dem Management-Team und unseren CEOs zu Mittag essen, lockere Gespräche führen oder gemeinsam ein Bier trinken. Auch die Tradition des ‚Vrijdagmiddagborrel‘ (Freitag-Nachmittag-Drinks) gibt es in deutschsprachigen Ländern nicht wirklich.“
Dirk fügt hinzu: „In Deutschland sind Mitarbeiter oft über Jahrzehnte im selben Unternehmen und wechseln seltener den Job. Das macht die Arbeitskultur weniger flexibel. Hier sind Unternehmen offener für Veränderungen und eigene Beiträge werden mehr geschätzt. Das macht das Arbeiten in den Niederlanden herausfordernder, man hat hier aber auch mehr Einfluss auf die Entwicklung des Unternehmens.“
Davon abgesehen sind sich Nadja und Dirk einig, dass Niederländer und Deutsche eigentlich ziemlich ähnlich sind, besonders im Vergleich zu anderen Ländern in Europa.
Niederländer sind im Ausland berüchtigt für ihre Direktheit, wird das von euch nicht als unhöflich empfunden?
Nadja über die niederländische Direktheit: „Ich denke eigentlich, dass Deutsche genauso direkt sind wie Niederländer, aber Deutsche sind halt formeller.“ Dirk fügt hinzu: „Das stimmt. Ich hatte einmal ein Vorstellungsgespräch, bei dem der niederländische Interviewer nach zehn Minuten bereits sagte, dass ich nicht der geeignete Kandidat für diese spezifische Stelle sei. Aber es könnte in Zukunft möglicherweise andere passende Positionen geben. In Deutschland wird so ein Gespräch in der Regel fortgesetzt und ich hätte später dieselbe Absage per E-Mail erhalten.“
Was sind eure persönlichen Herausforderungen?
Für Nadja ist dies ihr erster Job mit „echter“ Verantwortung. „Natürlich war es anfangs eine Herausforderung. Ich hatte die grundlegenden Skills und Kenntnisse, aber mir hat noch die Erfahrung gefehlt. Bei TimeChimp habe ich jedoch genug Vertrauen und Raum geschenkt bekommen, um zu wachsen. Ich lerne jeden Tag dazu und merke, dass ich meine Verantwortungsbereiche besser bewältigen kann, als ich mir anfangs zugetraut habe.“
Dirk genießt es, Gespräche mit Unternehmern, HR-Managern und Projektmanagern aus verschiedenen Branchen zu führen. „Früher habe ich für Softwareunternehmen in der Gastronomie und Fitnessbranche gearbeitet. Jetzt tauche ich in verschiedene Geschäftsprozesse ein und kann Unternehmen dabei helfen, das Tool bestmöglich einzurichten. Außerdem möchte ich mein Niederländisch auf ein noch höheres Niveau bringen. Generell freue mich darauf, wenn wir in Deutschland mit einem größeren Kundenstamm so richtig durchstarten.“
Was macht ihr in eurer Freizeit und wie läuft es mit der Familie im Ausland?
Nadja erzählt, dass sich ihre Familie daran gewöhnen musste, dass sie jetzt in den Niederlanden lebt: „Ich kann leider nicht bei jeder Familienfeier dabei sein. Meine regelmäßigen Heimatbesuche in Österreich plane ich meistens um Feiertage herum. Schließlich genieße ich das Leben in Amsterdam und möchte meine Freizeit dementsprechend auch hier verbringen. Ich gehe gerne in Museen, bin kreativ tätig und liebe Fotografie. Derzeit helfe ich etwa einer Musiker-Freundin beim Gestalten eines Album-Covers. Außerdem habe ich mich vor Kurzem bei einem Box-Kurs für Frauen angemeldet und das Training macht mir echt viel Spaß. Sonst gehe ich gern mit Freunden aus und erkunde einfach die Stadt. Eine Lieblingsbar oder ein -restaurant habe ich zwar nicht, aber in letzter Zeit sind wir Stammgäste beim Skatecafe in Noord.“
Dirk lebt schon seit einiger Zeit in den Niederlanden und sieht seine Eltern regelmäßig: „Zufälligerweise kommen meine Eltern heute Nachmittag mit dem Wohnmobil und bleiben ein paar Tage. Ich fahre auch regelmäßig nach Monschau, weil mir die ‚Berge‘ manchmal fehlen. (lacht) Meine Liebe zum Surfen, zum Meer und zu den Dünen hat sich hier in den Niederlanden entwickelt. Ich liebe das Meer wirklich und bin auch heute noch vor der Arbeit schwimmen gegangen. Freitags gebe ich Surfunterricht an Kinder, weshalb ich auch nur von Montag bis Donnerstag arbeite.“
Habt ihr Lese-, Gaming-, Film- oder Serien-Tipps?
Nadja hat gleich drei Lese-Tipps: „Derzeit lese ich ‚The Lady in Gold‘ von Anne-Marie O’Connor, das die außergewöhnliche Geschichte von Gustav Klimt’s ‚Porträt von Adele Bloch-Bauer‘ erzählt und wie das Meisterwerk von den Nazis gestohlen wurde. Es ist schon jetzt eines meiner Favoriten. Kürzlich habe ich auch ‚Product-led SEO‘ von Eli Schwartz gelesen, wodurch ich eine neue und interessante Perspektive auf SEO in der Customer Journey bekommen habe. Ein weiteres empfehlenswertes Buch ist ‚Surrounded by Idiots‘ von Thomas Erikson. Die darin beschriebene Einteilung von Menschen in vier Kategorien sollte man natürlich mit gesunder Skepsis sehen, die Grundidee ist aber sehr interessant.“
Dirk hat ebenfalls drei Tipps parat: „Bei TimeChimp haben wir eine kleine Bibliothek und ich habe dort die niederländische Ausgabe von ‚The 4-Hour Work Week‘ von Timothy Ferriss angefangen, um meine Sprach-Skills zu verbessern. Ein Buch, das ich interessant finde und das mir bei meiner täglichen Arbeit geholfen hat, ist ‚How to Calm Your Mind‘ von Chris Bailey. Es geht darum, die tägliche Informationsflut in unserem Kopf zu ordnen und beispielsweise zwischen dem kommunikativen und dem analytischen Denken zu wechseln. Ein Roman, den ich schon vor längerer Zeit gelesen habe, aber immer noch empfehlen kann, ist ‚Im Westen nichts Neues‘ von Erich Maria Remarque. Das Buch beschreibt das Leben eines Soldaten in den Schützengräben während des Ersten Weltkriegs. Kürzlich wurde das Buch auch von Netflix verfilmt. Die Geschichte macht einen wirklich dankbar, dass wir unser Essen im Supermarkt kaufen und jeden Tag in ein gemütliches Büro gehen können, um unser Geld zu verdienen.“
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