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Betriebsergebnis (EBIT): Definition & Berechnung

Das Geschäftsjahr neigt sich dem Ende zu und eine wichtige Kennzahl, mit dem du den Erfolg deines Unternehmens ermitteln kannst, ist das Betriebsergebnis. Für die Berechnung des Betriebsergebnisses – auch EBIT genannt – gibt es allerdings mehrere Rechnungswege. In diesem Artikel erklären wir dir, was das Betriebsergebnis ist und wie du es mit unterschiedlichen Formeln berechnen kannst.

Inhalt:

  1. Was versteht man unter dem Betriebsergebnis (EBIT)?
  2. FAQs zum Betriebsergebnis
  3. Betriebsergebnis berechnen: 4 Wege zum Ziel
  4. Gewinn- und Verlustrechnung
  5. Umsatzkostenverfahren
  6. Gesamtkostenverfahren
  7. Deckungsbeitragsrechnung
  8. Tipps für effiziente Buchhaltung

Was versteht man unter dem Betriebsergebnis (EBIT)?

Das Betriebsergebnis ist eine Kennzahl im Rechnungswesen, die den Gewinn (oder ggf. Verlust) eines Unternehmens am Ende eines Jahres veranschaulicht. Weil das Betriebsergebnis der Definition nach alle Einnahmen vor Steuern und Zinsen beschreibt, spricht man auch oft vom EBIT („Earnings Before Interest and Taxes“) oder vom ordentlichen Betriebsergebnis bzw. betrieblichen Gewinn.

Häufig gestellte Fragen zum Betriebsergebnis:

Was ist der Unterschied zwischen EBIT, EBITDA und Gewinn?

  • Der EBIT („Earnings Before Interest and Taxes“) beschreibt den betrieblichen Gewinn, also alle Einnahmen vor Steuern und Zinsen.
  • Beim EBITDA („Earnings Before Interests, Taxes, Depreciation, and Amortization“) werden zusätzlich auch Abschreibungen auf Anlagevermögen und Amortisationen von immateriellen Vermögenswerten ausgeklammert. Mit dem EBITDA kannst du die finanzielle Leistungsfähigkeit deiner Organisation bewerten.
  • Der Gewinn wird auch als Nettogewinn oder Jahresüberschuss bezeichnet und beschreibt im Prinzip, wie viel du nach Abzug aller Aufwendungen und Steuern verdient hast.

Was ist der Unterschied zwischen Unternehmensergebnis und Betriebsergebnis?
Beim Betriebsergebnis werden nur Einnahmen und Kosten berücksichtigt, die direkt mit dem Hauptgeschäft zu tun haben (z. B. Personalkosten). Beim Unternehmensergebnis werden hingegen alle Einnahmen und Kosten betrachtet, auch wenn sie nicht direkt mit dem Hauptgeschäft zu tun haben (z. B. Miete).

Was ist ein gutes Betriebsergebnis?
Man bewertet das Betriebsergebnis anhand der EBIT-Marge (= Höhe des Gewinns im Vergleich zu den Umsatzerlösen). Ein Prozentsatz von 10 bis 15 % und höher gilt als ein gutes Betriebsergebnis.

Betriebsergebnis berechnen: 4 Wege zum Ziel

Bei der Berechnung des Betriebsergebnisses (EBIT) ziehst du im Prinzip einfach die Betriebskosten vom Nettoumsatz ab. Allerdings musst du zwischen betrieblichen und betriebsfremden Aufwendungen und Erträgen unterscheiden.

Dieses wird mit unterschiedlichen Formeln berechnet.

Betriebsergebnis über GuV berechnen

Der erste und einfachste Weg, um das Betriebsergebnis zu berechnen, ist über eine Gewinn- und Verlustrechnung (GuV). Natürlich ist es aber nicht ganz so einfach, da nur betriebliche Einnahmen und Ausgaben gegenübergestellt werden dürfen. Betriebsfremde Einnahmen und Ausgaben sind etwa Verluste bzw. Erträge aus dem Handel mit Aktien oder Mietzahlungen /-erträge. Diese schließt du vom ordentlichen Betriebsergebnis aus.

Daraus ergibt sich diese simple EBIT-Formel:

EBIT = Einnahmen (verkaufte Produkte/Dienste) – Ausgaben (Produktionskosten, Löhne)

Umsatzkostenverfahren

Beim Umsatzkostenverfahren nimmst du alle Umsatzerlöse als Ausgangspunkt für die Berechnung des . Davon ziehst du die Herstellungskosten der verkauften Produkte/Leistungen ab, um das Bruttoergebnis für dein Geschäft im aktuellen Geschäftsjahr zu bekommen.

Mit diesem Bruttoergebnis deckst du dann die Periodenkosten ab. Das sind alle betrieblichen Ausgaben wie Vertriebskosten, allgemeine Verwaltungskosten und andere Aufwendungen, die vom Bruttoergebnis abgezogen werden. Du fügst die sonstigen betrieblichen Erträge hinzu. Das ergibt dann dein Betriebsergebnis.

In einer übersichtlichen Formel ausgedrückt, sieht das Ganze dann so aus:

Umsatzerlöse– Herstellungs- / FertigungskostenVerwaltungskosten=Umsatz-BruttoergebnisVertriebskostensonstige betriebliche Aufwendungen+sonstige betriebliche Erträge=EBIT (Umsatzkostenverfahren)

Gesamtkostenverfahren

Auch beim Gesamtkostenverfahren beginnt alles mit den Umsatzerlösen der aktuellen Periode, allerdings handelt es sich hier um eine Produktionserfolgsrechnung. Das heißt, zusätzlich zu den Umsatzerlösen werden beim Ertrag auch Bestandsveränderungen sowie aktivierte Eigenleistungen berücksichtigt.

Kurzum: Wertveränderungen im Bestand von hergestellten Produkten werden addiert, wenn sie zunehmen, oder subtrahiert, wenn sie abnehmen. Unter aktivierte Eigenleistungen fallen alle Werte von selbst erstellten Vermögensgegenständen (z. B. selbst erstellte Maschinen), die dein Betrieb verwendet. Dann kommen noch die sonstigen betrieblichen Erträge hinzu und Kosten für Material, Personal und Abschreibungen werden abgezogen. Das gibt dir schließlich dein Betriebsergebnis.

Hier noch einmal die übersichtliche Aufschlüsselung der Berechnung des EBIT nach Gesamtkostenverfahren:

Umsatzerlöse+aktivierte Eigenleistungen+sonstige betriebliche Erträge+ / –BestandsveränderungenMaterialkostenPersonalkostenAbschreibungensonstige betriebliche Aufwendungen=EBIT (Gesamtkostenverfahren)

Deckungsbeitragsrechnung

Das Betriebsergebnis lässt sich auch über den Deckungsbeitrag ermitteln. Diese Deckungsbeitragsrechnung ist ähnlich wie das Gesamtkostenverfahren: Du ziehst die variablen Kosten von den Umsatzerlösen ab, und das ergibt den Deckungsbeitrag. Danach subtrahierst du alle Fixkosten deines Unternehmens vom Deckungsbeitrag, und voilà, du hast dein Betriebsergebnis.

Die Deckungsbeitragsrechnung kann in der ein- oder mehrstufigen Form durchgeführt werden.

Einstufige Berechnung des Betriebsergebnis mittels Deckungsbeitrag:

Umsatzerlöse–variable Kosten=Deckungsbeitrag–Summe Fixkosten=Betriebsergebnis
(Einstufige Deckungsbeitragsrechnung)

Mehrstufige Berechnung des Betriebsergebnis mittels Deckungsbeitrag:

Umsatzerlöse–variable Kosten *=Deckungsbeitrag IProduktfixe Kosten **=Deckungsbeitrag IIProduktgruppenfixkosten ***=Deckungsbeitrag IIIBereichsfixkosten ****=Deckungsbeitrag IVWeitere betriebliche Fixkosten *****=Betriebsergebnis
(Mehrstufige Deckungsbeitragsrechnung)

Zusätzliche Begriffserklärungen:

* variable Kosten = Hängen indirekt von der Produktionsmenge ab (z. B. Rohstoffe oder Transportkosten)

** Produktfixe Kosten = Teil der Fixkosten, die einem bestimmten Produkt zugewiesen werden (z. B. Kosten für spezielles Werkzeug)

*** Produktgruppenfixkosten = Teil der Fixkosten, die du keinem bestimmten Produkt, aber einer Produktgruppe zuweisen kannst (z. B. Kühlschrank, der alle Getränke kühlt)

**** Bereichsfixkosten = Können mehreren Produktgruppen im selben Bereich zugewiesen werden (z. B. Miete für eine Lagerhalle)

***** Weitere betriebliche Fixkosten = Sämtliche Fixkosten, die keiner der anderen Definitionen zugeordnet werden können. (z. B. Löhne für Mitarbeiter in der Administration)

3 Tipps für effiziente Buchhaltung

Jetzt, wo du mit allen Einzelheiten zum Betriebsergebnis (EBIT) vertraut bist, kannst du direkt mit der Berechnung loslegen. Wichtig dafür ist nur, dass du für eine saubere und effiziente Buchhaltung sorgst, damit du auch wirklich mit den richtigen Werten rechnest.

Falls du deine Buchhaltung noch optimieren willst, haben wir hier noch ein paar abschließende Tipps für dich:

  1. Nutze automatisierte Buchhaltungs- und Zeiterfassungsprogramme: Vereinfache deine Buchhaltung und minimiere Fehler, indem du automatisierte Workflows verwendest. Verknüpfe zum Beispiel deine Projektzeiterfassung mit deinem Buchhaltungsprogramm, um Projektkosten einfach und schnell abzurechnen. Dies spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch das Fehlerrisiko.
  2. Halte deine Finanzen regelmäßig auf dem neuesten Stand: Stelle sicher, dass deine finanziellen Daten aktuell sind, indem du deine Buchhaltung regelmäßig aktualisierst und deine Software mit Drittanbieter-Tools verbindest. Du kannst zum Beispiel festlegen, dass dein Rechnungsprogramm über Nacht automatisch alle neu erstellten Rechnungen mit deinem Buchhaltungsprogramm synchronisiert. Auf diese Weise verfügst du immer über die richtigen Daten und erhältst bessere Einblicke in deine finanzielle Lage, um fundierte Entscheidungen zu treffen.
  3. Investiere in Expertenwissen: Stelle durch Schulungen und Kurse sicher, dass dein Know-how in Sachen Buchhaltung und Finanzen auf einem soliden Level ist. Um falsche Buchungen und Probleme mit dem Finanzamt aber vollständig zu vermeiden, kannst du auch mit einem Steuerberater oder Buchhalter zusammenarbeiten.

Los geht’s! Mit dieser Anleitung und unseren Tipps kannst du deine Buchhaltung optimieren und anschließend dein Betriebsergebnis berechnen. So siehst du direkt, wie erfolgreich dein Unternehmen im letzten Jahr war und du kannst datengetriebene Entscheidungen für die Zukunft treffen.

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