Das Betriebsergebnis oder EBIT ist eine wichtige Kennzahl für die Buchhaltung in Ihrem Unternehmen. In diesem Artikel erklären wir Ihnen kurz und bündig, was das Betriebsergebnis bedeutet, wie man es berechnet und geben Ihnen Buchhaltung-Tipps für Anfänger als auch Fortgeschrittene.
Betriebsergebnis / EBIT: Definition
EBIT, oft auch Betriebsergebnis oder Betriebserfolg genannt, steht für „Earnings Before Interest and Taxes“. Es handelt sich beim EBIT also um alle Einnahmen ohne Abzug von Zinsen und Steuern und bezeichnet den Betrag, der nach Abzug der Betriebskosten vom Nettoumsatz übrig bleibt.
Der EBIT wird häufig auch mit dem EBITDA in Verbindung gebracht. Der Unterschied zwischen EBIT und EBITDA ist, dass letzteres eine Vorstufe des ordentlichen Betriebserfolgs ist und die Ertragskraft des Unternehmens bezeichnet. EBITDA steht für „Earnings Before Interest, Taxes, Depreciation and Amortization“, es werden also auch Abschreibungen und Investitionskosten nicht vom Nettoumsatz abgezogen.
Beide Kennzahlen werden verwendet, um den finanziellen Erfolg des Unternehmens in einem bestimmten Zeitraum zu messen. Der EBIT zeigt die Ertragskraft eines operativen Geschäfts ohne Finanzierungskosten an. Für Investoren oder Banken ist das Betriebsergebnis besonders interessant, da es viel über die Profitabilität eines Unternehmens aussagt. Der EBITDA zeigt die Rentabilität durch die Berücksichtigung von Finanzierungskosten zwar noch genauer an, liefert aber gleichzeitig einen verfälschten Blick auf die Gewinnspanne einer Organisation.
Betriebsergebnis berechnen: 3 Verfahren
Vereinfacht gesagt, wird das Betriebsergebnis berechnet, indem Sie die Betriebskosten vom Nettoumsatz abziehen. Dafür können Sie das Umsatzkostenverfahren, Gesamtkostenverfahren oder die Deckungsbeitragsrechnung verwenden.
Umsatzkostenverfahren:
Als Ausgangswert werden die Umsatzerlöse in einem bestimmten Zeitraum verwendet. Davon werden Fertigungskosten, Vertriebs- und Verwaltungskosten sowie sonstige betriebliche Kosten abgezogen. Daraus ergibt sich diese Formel für die Berechnung des EBIT:
Umsatzerlöse | |
– | Herstellungs- / Fertigungskosten |
– | Verwaltungskosten |
– | Vertriebskosten |
– | sonstige betriebliche Aufwendungen |
= | EBIT (Umsatzkostenverfahren) |
Gesamtkostenverfahren:
Auch hier sind die Umsatzerlöse der Ausgangswert, allerdings handelt es sich hier um eine Produktionserfolgsrechnung. Das heißt, zusätzlich zu den Umsatzerlösen werden beim Ertrag auch Bestandsveränderungen sowie aktivierte Eigenleistungen berücksichtigt. Hat Ihr Unternehmen im Berechnungszeitraum eine Bestandserhöhung, wird diese addiert. Eine Bestandsminderung gilt als Aufwand und wird vom Ertrag abgezogen. Unter aktivierte Eigenleistungen fallen alle Werte von selbst erstellten Vermögensgegenständen (z. B. selbst erstellte Maschinen), die Ihr Betrieb verwendet. Als Aufwände werden Kosten für Material, Personal und Abschreibungen abgezogen. Daraus ergibt sich folgende EBIT-Formel:
Umsatzerlöse | |
+ | aktivierte Eigenleistungen |
+ / – | Bestandsveränderungen |
– | Materialkosten |
– | Personalkosten |
– | Abschreibungen |
– | sonstige betriebliche Aufwendungen |
= | EBIT (Gesamtkostenverfahren) |
Deckungsbeitragsrechnung:
Über die Deckungsbeitragsrechnung kommen Sie indirekt auf das Betriebsergebnis. Auch hier steht der Produktionserfolg im Mittelpunkt. Grundsätzlich wird zwischen drei Formen des Deckungsbeitrags unterschieden:
- Gesamtdeckungsbeitrag = gesamter Umsatz – variable Kosten x Menge.
- Stückdeckungsbeitrag = Einzelstückpreis – variable Kosten / Stück x Menge
- Relativer Deckungsbeitrag = Stückdeckungsbeitrag / Produktionszeit
Auf den EBIT kommen Sie schlussendlich mit folgender Formel:
Erlöse | |
– | variable Kosten |
= | Deckungsbeitrag |
– | Summe aller Deckungsbeiträge (gesamte Fixkosten) |
= | EBIT (Deckungsbeitragsrechnung) |
Buchhaltung: 3 Tipps für Anfänger & Profis
Das Betriebsergebnis ist allerdings nur eine einzige Kennzahl und Sie sollten sie nie allein für die Bewertung des Unternehmens heranziehen. All diese Begriffe und Kennzahlen in der Buchhaltung können für Anfänger besonders überfordernd sein und auch Profis benötigen hin und wieder Hilfe. Wir haben für Sie deshalb 3 grundlegende Tipps, um die Buchhaltung in Ihrem Unternehmen zu vereinfachen.
- Legen Sie Wert auf eine saubere Ausgaben- & Spesenverwaltung und weisen Sie direkt bestimmte Projekte oder Kunden zu, um die Aufwände später einfach abrechnen zu können.
- Verwenden Sie ein Zeiterfassungssystem, um die tatsächlichen Personalkosten basierend auf den geleisteten Arbeitsstunden zu ermitteln.
- Verknüpfen Sie Ihre Programme und sparen Sie sich so die Übertragung von Daten. So stellen Sie auch sicher, dass Sie immer mit den aktuellen Werten arbeiten.
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